Doppelvierer gewinnt Bronze, Frauenachter steht im Finale

Mit einem strahlenden Lächeln nahmen sie ihre Medaillen entgegen: Pia Greiten, Lisa Gutfleisch, Frauke Hundeling und Sarah Wibberenz gewannen bei der WM in Shanghai Bronze. Für alle ist es die erste Medaille überhaupt bei einer A-Weltmeisterschaft, für Pia Greiten nach Olympia-Bronze in Paris die zweite bei einem Ruder-Großereignis. Die Saison endete für das Quartett, das schon EM-Silber in Plovdiv gewann, so wie sie begann: mit Edelmetall.
„Ich bin sehr stolz auf uns. Wir wären gerne um mehr gefahren, haben aber alles auf dem See gelassen und können sehr zufrieden sein“, sagte Schlagfrau Greiten und Lisa Gutfleisch ergänzte: „Wir mussten uns die Medaille hart erarbeiten, es war kein leichtes Spiel. Darauf können wir alle stolz sein.“
Den WM-Titel gewann das Boot aus den Niederlanden, das sich vom Start an die Spitze gesetzt hatte. Im Dreikampf um die weiteren Plätze setzten sich zunächst die Britinnen ab und fuhren zu Silber. Das deutsche Quartett, das nach der neuen Bahnzuordnung durch den Weltverband World Rowing auf Bahn vier gestartet war, behauptete sich bei schwierigen Gegenwind-Bedingungen gegenüber dem rumänischen Boot. „Ich war mir sicher, dass wir das Ding nach Hause fahren und uns die Medaille nicht nehmen lassen“, bemerkte Pia Greiten.
„Das war eine gute Saison zu Beginn des neuen Olympiazyklus. Wir haben uns gut entwickelt. Mit Holland, Großbritannien und uns sind drei Boote Weltspitze“, freute sich auch Trainer Marcin Witkowski über den erfolgreichen Saisonabschluss.
Mutiger Start des Frauenachters wird belohnt
Für die erste große Überraschung des fünften Regattatages bei der WM sorgte der deutsche Frauenachter. Nach dem Motto „Mut wird belohnt“ setzte sich die Mannschaft um Schlagfrau Nora Peuser im Vorlauf an die Spitze des Feldes und diktierte über lange Zeit des Rennens das Geschehen. Über eine halbe Bootslänge betrug der Vorsprung bei der 1.000-Meter-Marke auf den großen WM-Favoriten Großbritannien. „Das war ein tolles Rennen. Die ersten 1.000 Meter sind uns perfekt geglückt. Es war cool, das Feld anzuführen“, meinte Steuermann Florian Koch. Der Europameister zog erst auf dem letzten Streckenabschnitt vorbei.
Ihr Ziel A-Finale erreichten Peuser, Lene Mührs, Tabea Schendekehl, Luise Bachmann, Anna Härtl, Olivia Clotten, Paula Hartmann, Michelle Lebahn und Steuermann Florian Koch ungefährdet. Zum ersten Mal seit 2009 steht damit wieder der deutsche Frauenachter in einem A-Finale bei einer WM. „Das war ein mega Rennen von uns. Wir haben unser Ziel erreicht, aber es geht noch mehr“, strahlte Olivia Clotten und Tabea Schendekehl ergänzte: „Oh ja, der deutsche Frauenachter ist zurück.“
Das harte Training der letzten Monate hat sich aufgezahlt. Darüber freute sich auch Bundestrainer Alexander Schmidt. „Von außen betrachtet ist es vielleicht eine Überraschung, aber für uns nicht wirklich. Ich bin super stolz auf die Mädels. Die Arbeit mit ihnen macht großen Spaß“, sagte Schmidt, der das Team vor einem halben Jahr übernommen hat und das Finale am Samstag als Bonus sieht: „Egal, wie es ausgeht, auf diese WM können wir aufbauen und immer besser werden.“
Termine
Weltmeisterschaften
Achter:
Vorlauf: 1. GBR, 2. GER, 3. USA, 4. ITA, 5. POL
A-Finale 1. NED, 2. ROU, 3. GBR, 4. GER, 5. USA 6. AUS
Doppelvierer:
Vorlauf: 1. NED, 2. GER, 3. NZL, 4. POL, 5. USA, 6. CZE
A-Finale: 1. NED, 2. GBR, 3. GER, 4. ROU, 5. NZL, 6. CAN
Mixed-Achter:
Vorlauf: 1. USA, 2. GER, 3. NED, 4. NZL, 5. CHN
A-Finale: 1. ROU, 2. ITA, 3. NZL, 4. USA, 5. NED, 6. GER
Mixed-Dopelzweier:
Vorlauf:1. ROU, 2. ITA, 3. GER, 4. LTU, 5. UZB
B-Finale: 1. USA, 2. NZL, 3. LTU, 4. GER, 5. UZB